Pressemitteilung

Ein (dauerhaftes) Schwimmbad für Groß-Umstadt

In der letzten Stadtverordnetenversammlung entschieden die Fraktionen erneut über die Zukunft des Freibades. Es ging um einen Beschlussvorschlag des Magistrats, der erneut in einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen wollte, ob vielleicht doch noch eine Sanierung des geliebten Umstädter Freibades möglich sein könnte. 
Vor wenigen Monaten erst hatte sich der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung nach intensiver Prüfung aller Gegebenheiten für einen Neubau entschlossen. Der Weg dahin hat drei Jahre gedauert.
Der aktuelle Beschluss, der getroffen werden sollte, war demgegenüber sehr dringlich. Zur Beratung ließ man den Fraktionen lediglich sieben Tage Zeit.
Wir – die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen – haben uns aus folgenden Gründen gegen diesen Beschluss, also gegen eine neue Machbarkeitsstudie entschieden: 

  1. Es liegt bereits eine Machbarkeitsstudie aus 2017 vor.
    Probebohrungen und Bodengutachten waren durchgeführt worden, die jeweiligen Ergebnisse sind bekannt. Der Baugrund ist instabil. Es ist zwingend erforderlich, das Schwimmbad durch Pfählungen im Untergrund zu stabilisieren.
    Mit den vorhandenen Erkenntnissen und Feststellungen wurden in dieser Studie zwei Varianten zur Sanierung und die Variante eines Neubaus in dieser Studie gegenübergestellt und gründlich geprüft. Die Entscheidung zu einem Neubau ist gefallen, weil erkannt wurde, dass eine Sanierung für das Freibad nicht ausreichend erfolgreich sein würde.
    Die Studie lag uns vor. Grundsätzlich neue Erkenntnisse sind aus unserer Sicht mit einer neuen Machbarkeitsstudie deshalb nicht zu erwarten. 
  2. Eine Sanierung halten wir für nicht ausreichend. Uns ist an einer dauerhaften Lösung gelegen.
    Ansonsten müssen wir uns dann nach der zu vermutenden Nutzungsdauer von 20 Jahren erneut die Frage stellen: Bauen wir neu oder sanieren wir wieder?
    Dies dann möglicherweise/vermutlich ohne eine Förderung von Bund und Land.
    Bei der Installation eines Edelstahlbeckens ist eine Nutzungsdauer von mindestens 40 Jahren (eher deutlich mehr) anzusetzen. Es ist absolut dicht, hygienisch und pflegeleicht. Aber auch frost- und hitzebeständig.
    Durch die mindestens doppelt so lange Nutzungsdauer eines Edelstahlbeckens – im Vergleich zu einer Folienbeschichtung- strecken sich die Anschaffungskosten auch über einen wesentlich größeren Zeitraum, was die jährliche Belastung des Haushalts senkt.
    Zudem hätten wir mit einer Sanierung des Schwimmbades (Weiterbetrieb von zwei Becken mit Folienbeschichtung), weiterhin ein altes Schwimmbad, das nicht nur eine größere und entsprechend teurere Technik benötigt, sondern auch höhere Wartungs- und Betriebskosten erfordert.
  3. Wenn wir mit dem Baubeginn noch ein weiteres Jahr warten, wird der Um- /oder Neubau vermutlich noch teurer.
    Baustoffe sind derzeit nicht immer verfügbar und haben lange Lieferfristen. Die Baupreise und die Zinsen steigen stark an. Es ist deshalb zu erwarten, dass die Verzögerung des Baubeginns um ein Jahr zu einer deutlichen Kostensteigerung führt und den Haushalt stärker belastet, als es aktuell der Fall ist.
  4. Die durch Magistrat und Stadtverordnetenversammlung getroffene Entscheidung für einen Neubau reifte nach vielen Anhörungen und Erörterungen unter der Beteiligung von Vereinen und Einwohnern. Diesen mit intensiver Bürgerbeteiligung gefundenen Kompromiss wollen wir wertschätzen und nicht nach einer Beratungszeit von einer Woche für irrelevant erklären.

Wir stehen am Anfang von Klimaveränderungen. Als grüne Fraktion können wir die Entscheidung für das Schwimmbad nicht treffen, ohne diese und ihre Folgen zu berücksichtigen. 
Es soll dennoch dauerhaft gesichert sein, dass unsere Kinder auch in Zukunft noch Schwimmen lernen können. Auch für weniger gut aufgestellte Einwohnerinnen und Einwohner soll in den deutlich und merklich zunehmenden Hitzeperioden die Möglichkeit bestehen, aus den überhitzten Wohnungen auszuweichen, sich im Schwimmbad abzukühlen und zu bewegen.
Die 50.000 – 100.000 Euro der beantragten Machbarkeitsstudie würden wir lieber noch ins Schwimmbad stecken. Möglicherweise können wir damit dann noch eine Rutsche für die Kinder finanzieren.

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