Grüne zu Gast bei Pentac Polymer – Eine vorbildlich nachhaltig geführte Umstädter Firma

„Ihr Grünen müsst auch mal kommen!“ So lud uns Herbert Sindelhauser, der Seniorchef von Pentac Polymer, bei einer Begegnung auf dem Umstädter Neujahrsempfang ein. Und wir Grünen kamen gerne. Letzten Freitag den 24.08. waren wir vor Ort.

Begrüßt wurden wir von Seniorchef und -chefin persönlich vor dem Eingang des neuen Verwaltungsgebäudes. Das wurde extra um einige Meter versetzt gebaut, damit die schon recht stattliche Linde weiter wachsen darf. Uns fiel das Vogelhäuschen im Baum auf. Darauf angesprochen zählte Herr Sindelhauser sogleich auf, welche zahlreichen Vogelarten sich auf seinem Industriegelände wohl fühlen. Er habe die vorgeschriebene Begrünung umgesetzt. „Das macht fast keiner“, merkte er an. In der Wächtersbach gibt es die Ausgleichsflächen für seinen Betrieb. Dort wachsen die Äpfel, die für die Belegschaft zu Apfelwein veredelt werden.

Woher kommt die grüne Gesinnung? Als Jugendlicher hat er mal am Rhein gestanden. Da schwammen farbige Eisschollen vorbei, verursacht durch Farbwerke und Chemiebetriebe stromaufwärts. Er war entsetzt! Und trotz seines Interesses an der Chemie sagte er sich damals, dass er einmal verantwortungsvoller mit der Umwelt umgehen will.

Wir konnten sehen, dass ihm das gelungen ist.

Seine Firma stellt Kunststoffgranulate her, hauptsächlich für die Autoindustrie. Ausgangsmaterial ist zum größten Teil Recompound Ware, also Material, dass andernorts ansonsten als Abfall entsorgt werden müsste und hier entsprechend veredelt wird. Das Verfahren wird kaum von einer anderen Firma angewendet. Es ist aufwändig und erfordert viel Prüfaufwand um sortenreines Material anbieten zu können. Aber es ist ein äußerst nachhaltiges Verfahren, da entsprechend weniger neues Kunststoffrohmaterial produziert werden muss. So wird der Umwelt jährlich die kaum vorstellbare Menge von 100.800 Tonnen CO2 erspart. Umgerechnet entspräche das dem Gewicht von 10 Eifeltürmen.

In der Produktion werden vornehmlich Maschinen mit Abwärmenutzung eingesetzt. So kann der gesamte Betrieb mit Heißwasser und Wärme versorgt werden. Und für die Kühlung stehen 300.000 m3 Regenwasser aus zwei Großzisternen zur Verfügung.

Nach einer Präsentation gab es einen ausführlichen Werksrundgang. Herbert Sindelhauser, sowie der Geschäftsführer Christian Ratz und Benjamin Stoll, der für Qualität Sicherheit und Nachhaltigkeit zuständig ist, erklärten uns die verschiedenen Einrichtungen und beantworteten geduldig alle unsere Fragen. Es war eine offene, freundliche, geradezu herzliche Atmosphäre. Man verstand sich und so dauerte die Veranstaltung deutlich länger als geplant.

Zum Schluss überreichte unser Landtagskandidat Sebastian Stöveken eine Info zur Gemeinwohl-Ökonomie, die ein ethisches Wirtschaftsmodell zum Ziel hat. Das Wohl von Mensch und Umwelt ist hier das oberste Ziel des Wirtschaftens. Schön wäre es, wenn sich das Unternehmen dieser Initiative anschließen würde. Die Ausrichtung, so sind wir überzeugt, passt bereits.

Bündnis 90/Die Grünen
Ortsverband Groß-Umstadt

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